Radweg Arloff-Kalkar: Leserbrief an KStA/Rundschau zum Artikel: Pragmatisch, aber nicht optimal

Eigentum verpflichtet!

Wenige Meter an der Landstraße 11 beschäftigen den Rat und die Verwaltung von Bad Münstereifel seit über 14 Jahren. Von Kalkar sind der Bahnhof und Ort Arloff – und umgekehrt – für Fußgänger*innen, Rollator-Nutzer, Eltern mit Kinderwagen, Schüler*innen zu Fuß oder mit dem Rad praktisch nicht erreichbar, obwohl die Entfernung nicht mal ein Kilometer (keine 10 Minuten Fußweg!) beträgt. Der direkte Fuß-/Radweg an der L 11 bei Kalkar soll seit langem gebaut werden, aber ein Landeigentümer verhindert dies, weil er einen Streifen an der Straße nicht verkaufen will. Daher müssen Radfahrer und Fußgänger unter Gefahr weiter die schmale Straße nutzen und hoffen, dass Autos rücksichtsvoll fahren. Dieser Gefahr setzt sich kaum eine/r aus!

Angesichts der Klimakrise und weil Bewegung gesund ist, wäre der Fuß-/Radweg an der L11 eine optimale Verbindungsmöglichkeit ohne CO2 zu verbrauchen. Schnell und günstig wäre man am Bahnhof – theoretisch! Durch den Neubau eines Kreisverkehrs an der kreuzenden ehemaligen B 51 hat man jetzt eine (Übergangs-?) Lösung gefunden, die leider den Weg zwischen Kreuzung und Kalkar deutlich verlängert, mit dem Rad vielleicht nicht so wichtig, aber zu Fuß bedeutend. Auf diesem Wirtschaftsweg allerdings wird der Dreck der Traktoren und fehlender Winterdienst die Nutzung erschweren und teils unmöglich machen, auch ein Minuspunkt.

Leider ist auch ein gesamtes sinnvolles Radwegenetz noch ein Wunschtraum, vor allem auch in der wichtigen Nord-Süd-Richtung im Stadtgebiet und Richtung Euskirchen. Verkehrswende? Viele besitzen heute Räder, E-Bikes und zunehmend E-Motorroller. Diese würden auch mehr genutzt, wenn die Voraussetzungen dafür endlich geschaffen würden.

Für Autobahnen werden schnell große Flächen von offizieller Seite enteignet, für die Schwächeren unserer Gesellschaft fast nie. Ärgerlich vor allem, da es sich hier um einen Streifen von wenigen Metern Breite neben der L 11 handelt, der leicht für den Eigentümer zu verschmerzen wäre. „Besser als nichts“ ist diese geplante Lösung, ja, das sehen die Grünen auch so – aber optimal und zukunftsorientiert geht anders. Naturnah, wie sich Bad Münstereifel gern rühmt, ist dies kaum. Früher wusste man: Eigentum verpflichtet und Eigentümer haben auch eine gesellschaftliche Verantwortung!

Peter Schallenberg
Ortsverband-Vorsitzender B 90/Grüne. Autofahrer, der oft zu Fuß geht oder Zweiräder nutzt.

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